DGE-ROLLOUT

Rollout of Deep Geothermal Energy in North-West Europe

Hauptziel von DGE-ROLLOUT ist es, die Verbreitung der Tiefengeothermie (deep geothermal energy, DGE) zur Erzeugung von Strom und Wärme in Nordwest-Europa (NWE) entscheidend voranzutreiben. Um die europäischen Klimaziele zu erreichen ist zukünftig eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen erforderlich. Die Tiefengeothermie ist in der Lage große Mengen erneuerbarer Energie auf einem hohen Temperaturniveau bereitzustellen und im Gegensatz zu den meisten anderen regenerativen Energieträgern darüber hinaus grundlastfähig. Im Rahmen des Projekts werden die größten Hemmnisse, die der schnelleren Verbreitung dieser Technologie aktuell entgegenstehen adressiert: mangelnde Bekanntheit und schwer kalkulierbare Risiken. Zehn Projektpartner aus Belgien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden arbeiten hierzu an der Umsetzung von mehreren Demonstrationsprojekten und der begleitenden Forschung. Die zentralen Arbeitspakete umfassen dabei:

1) Mapping und Networking

2) Entwicklung und Anwendung innovativer Entscheidungs- und Explorationsstrategien

3) Tests zur Produktionsoptimierung

Ziel der ersten beiden Arbeitspakete ist es, innovative, kostengünstige, risikominimierende und zuverlässigere Entscheidungs- und Explorationsstrategien zu entwickeln, sowie ein 3D-Atlas der komplexen geologischen Situation als räumliche Grundlage zu erstellen. Zur Verbreitung der Tiefengeothermie werden Instrumente zur gesellschaftlichen Akzeptanzsteigerung, rechtliche Rahmenbedingungen sowie Geschäftsmodelle für Unternehmen evaluiert und erarbeitet, sowie ein Netzwerk NWE-DGE aufgebaut, um die Ergebnisse und Investitionen nach Projektende langfristig zu sichern.

In mehreren Pilotprojekten wird die Produktionsoptimierung durch den Einsatz von Hochtemperatur-Wärmepumpen, Wärmespeicherung und neuen Kaskadierungskonzepten von hoch (> 100 °C, großes Netzwerk) bis niedrig Temperatur (>50 °C, Einzelbetrieb) getestet und eine CO2-Reduktion von 25.000 t/a erreicht. Durch die Realisierung weiterer Anlagen in DE, FR, BE, NL können bis 2022 bis zu 160.000 t/a erreicht werden. 10 Jahre nach Projektende werden mindestens 1,6 Mio t/a erreicht, langfristig werden jedoch bis zu 7 Mio t/a erwartet.

Die TU Darmstadt trägt im Projekt hauptsächlich zu den Aufgabenbereichen „Network und Mapping“ sowie „Tests zur Produktionsoptimierung“ bei. Um zukünftig die lokalen Potenziale der Tiefengeothermie besser abschätzen zu können und somit Projektplanern eine bessere Wissensbasis zu verschaffen, soll ein dreidimensionales Modell zur Abschätzung der Erzeugungspotenziale im Projektgebiet erstellt werden. Die TU Darmstadt übernimmt dabei die Kartierung der Reservoire im Oberrheingraben und wird von ihrem Subpartner, der GeoThermal Engineering GmbH, unterstützt, welche ihre Expertise vor allem im Arbeitspaket zur Entwicklung und Anwendung innovativer Entscheidungs- und Explorationsstrategien einbringt. Ein weiterer Beitrag wird die Einbindung eines geplanten mitteltiefen Erdwärmesondenspeichers am Campus Lichtwiese der TU Darmstadt in das bestehende Fernwärmenetz der Universität sein. Hierbei soll sowohl die Anbindung, als auch ein möglicher Ausbau des Speichers durch numerische Simulationen evaluiert werden.

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