Die Atmosphäre ist ein Aerosol, bestehend aus Luft und einer Vielzahl von festen und flüssigen, partikelförmigen Spurenstoffen. Forschung am atmosphärischen Aerosol beschäftigt sich mit den besonderen Eigenschaften dispergierter Partikel, die sich grundlegend von denen groben Materials unterscheiden. Aerosolpartikel in der Atmosphäre haben viele relevante Effekte, hauptsächlich Auswirkungen auf das Klima der Erde (z. B. Reflexion/Absorption von Strahlung, Beeinflussung von Wolkenprozessen), auf Nährstoffkreisläufe (wie Eintrag von Eisen in Ozeane) oder auf die menschliche Gesundheit (Atemwegserkrankungen, Eintrag toxischer Materialen), aber auch auf technische Prozesse (Beeinträchtigung von Solaranlagen) oder die Denkmalpflege (Beschädigung von Gebäudesubstanz).

Hinweis

Ein vollständiger Webauftritt des Fachgebiets Atmosphärisches Aerosol folgt in Kürze.

Die Quellen der Aerosolpartikel sind von der Masse her überwiegend natürlichen Ursprungs (z. B. Seesalz, Bodenstäube). Betrachtet man dagegen ihre Anzahl, so treten anthropogene Quellen mehr in den Vordergrund (Emissionen aus Verbrennungsprozessen, Kondensation aus Vorläufergasen wie Schwefeldioxid und Ammoniak). Auch bei ihren Auswirkungen muss zwischen Masse (z. B. Toxizität), Oberfläche (Transport von absorbierter Radioaktivität) und Anzahl (Kondensationskerne) unterschieden werden. Und nicht immer sind es die häufigsten Aerosolpartikel, die die größte Rolle spielen, wie beispielsweise an der Auswirkung von wenigen allergenen Pollen leicht zu sehen ist. Dies und der enorme abzudeckende Partikelgrößenbereich von Nanometern bis hin zu Hunderten Mikrometern machen Aerosol zu einem komplexen, spannenden Forschungssubjekt.