Rekonstruktion der geodynamischen Entwicklung der Alpen aus Provenienz- und detritischen thermochronologischen Daten

Antragssteller/in: Dr. Laura Stutenbecker

Förderung: DFG

Bearbeiter/in: Dr. Laura Stutenbecker

Dauer: 2020 – 2023

Zusammenfassung

Das Projekt hat zum Ziel, lithosphärische und klimatische Veränderungen im sedimentären Archiv der alpinen Vorlandbecken im Rahmen des DFG Schwerpunktprogrammes “4D-MB: Mountain Building Processes in Four Dimensions” zu identifizieren. Als Grundlage der Studie dient die Annahme, dass lithosphärische Prozesse regionale Hebungen verursachen, die wiederum zu verstärkter Erosion sowie der Umstrukturierung des Entwässerungssystems im betroffenen Gebiet führen. Die Sedimentgesteine der Vorlandbecken zeichnen diese Veränderungen durch Änderungen der Sedimentzusammensetzung sowie Verschiebungen in den Abkühlaltern detritischer Minerale auf.

Wir planen eine großskalige Provenienzstudie, die Geo-Thermochronologie (Apatit- und Zirkon-Triple-Dating mit U/Pb, Spaltspuren und (U/Th)/He) mit Provenienzanalyse (Sandsteinpetrographie, Schwermineralanalyse, Granatgeochemie) kombiniert.

Zunächst untersuchen wir das moderne Erosionsmuster der gesamten Alpen durch die Analyse von Flusssedimenten aus mono-lithologischen Flusseinzugsgebieten sowie der großen alpinen Flüsse (z.B. Adige, Inn, Isère, Rhein). Dies wird grundsätzliche sedimentäre Fingerabdrücke etablieren und der Validierung der angewandten Methoden dienen. In einem zweiten Schritt werden Sandsteine in verschiedenen alpinen Beckensystemen in einzelnen Zeitscheiben (28, 25, 20, 17, 15, 12 und 0 Ma) untersucht.

Der Datensatz soll ermöglichen (1) die potentiellen klimatischen oder tektonischen Mechanismen der Vergangenheit anhand ihres zeitlichen Auftretens, ihrer Magnitude und räumlichen Ausdehnung zu identifizieren, und (2) geodynamische und klimatische Modelle, die in anderen Teilprojekten des SPP entwickelt werden, zu testen.

Umzugs des Projektes an die Universität Münster, Prof. Laura Stutenbecker

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