Schwemmfächer im Death Valley/USA

Antragssteller/in: Dr. Jens Hornung

Bearbeiter/in: Dr. Jens Hornung

Zusammenfassung

Schwemmfächer gehören zu den charakteristischen Landschaftsformen im Death Valley. Durch das Fehlen einer Vegetation sind die Schwemmfächer dort für eine detaillierte Aufschluss-Analyse sowie für den Einsatz des Georadars optimal geeignet.

Die Studie will die Nützlichkeit von Georadarmessungen (GPR: „ground-penetrating radar“) in Schwemmfächern testen, einer Landschaftsform, die bislang wenig Aufmerksamkeit von Georadar-Anwendern erfahren hat. Obwohl die Literatur über Schwemmfächer ständig wächst, fehlt es an Verständnis für die Prozesse, die die Schwemmfächer-Sedimentation beeinflussen (siehe z. B. Blair & McPherson 1994; Blikra & Nemec 1998). Dies hängt größtenteils an der unzureichenden detaillierten stratigraphischen Information (Blair & McPherson 1994), weil es sehr schwierig ist, in dieser Landschaftsform geeignete Bereiche für Untersuchungen und Bohrungen zu finden. Wir vermuten, dass angesichts der jüngsten Erfolge bei Georadar-Aufnahmen des Untergrundes (Davis & Annan 1989; Moorman et al. 1991; Gawthrope et al. 1993, Alexander et al. 1994; Stephens 1994; Beres et al. 1995, Brige et al. 1995; Asprion & Aigner 1999; Bano-Maksim et al. 2000), das Georadar eine Möglichkeit bieten wird, die Kenntnis über die Entwicklung von Schwemmfächern zu erweitern. Die Erstellung von langen, ununterbrochenen zweidimensionalen Profilen mit tiefer Durchdringung der Sedimente wird es uns ermöglichen, die wichtigsten architektonischen Elemente und ihre Zusammenhänge zu ermitteln. Dies wiederum würde die Interpretation der langfristigen Fächer-Entwicklung ermöglichen. Von besonderem Interesse sind dabei die Wiederholungsfrequenz und die Stärke der Bildungsprozesse (Schuttströme, Zopfflüsse, Schichtflutungen). Da die architektonischen Elemente, die durch das Georadar abgegrenzt werden, den beherrschenden sedimentären Prozessen zugeordnet werden können, könnten sie für die regionale Steuerung durch das Klima und Tektonik diagnostisch sein.

Eine Korrelation der Ablagerungsbefunde zur Klimageschichte ist jedoch ohne chronologische Kontrolle nicht möglich. Die Georadar-Analyse muss in Verbindung mit anderen Untersuchungen zur Datierung (OSL, kosmogene Nuklide) angewandt werden. Die Entwicklungsgeschichte der Landschaftsform in solchen Schwemmfächer-Systemen, die durch Feldstudien und Georadar Analyse rekonstruiert wird, soll daher mit einer Chronostratigraphie korreliert werden, die in einer weiteren Studie durchgeführt werden wird.

Bild: Jens Hornung

Dr. Jens Hornung

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