Sedimenthaushalt Rheingletscher - Oberrheingraben

Sedimenthaushalt und Sequenzstratigraphie quartärer, unverfestigter Ablagerungen des Rheingletschergebietes, Schweizer Mittellandes und Oberrheingrabens

Antragsteller/in: Prof. Dr. Matthias Hinderer, Dr. Dietrich Ellwanger, Prof. Dr. Manfred Frechen

Förderung: SPP International Continental Drilling Project; DFG HI 643/2-3

Bearbeiter/in: Jörg Lämmermann-Barthel, Inge Neeb

Dauer: 2002 – 2006

Zusammenfassung

Die pliozänen und quartären Lockergesteine im Alpenrheintal/Bodensee-Amphitheater, Hochrhein, Schweizer Mittelland, in der Terrassenlandschaft Schwabens und im Oberrheingraben repräsentieren zusammen mit ihrem alpinen Einzugsgebiet ein weitgehend geschlossenes Denudations-Akkumulations-System. Auf der Grundlage einer neu entwickelten kombinierten Stratigraphie für alle diese Gebiete und einer umfangreichen Datenbank (u.a. Bohrungen, Aufschluss-Untersuchungen, Kartierungen, Seismik, Pollen-Untersuchungen) werden die Sedimentvolumina von mindestens vier Großzyklen im Laufe der vorgesehenen Gesamtlaufzeit des Projekts mithilfe einer EDV-gestützten Datenbank und eines GIS quantifiziert. Es werden neue Einblicke erwartet in (i) die morphodynamische Reaktion der Alpen auf die quartären Klimaschwankungen und die Wechselwirkung mit deren Hebung, (ii) den Mechanismus von Wachstum und Zerfall der alpinen Vorlandgletscher, (iii) die Morphogenese des Alpenvorlandes einschließlich Änderungen der Einzugsgebiete, (iv) die Korrelation der Sedimentabfolgen mit extra-alpinen kontinentalen Regionen und dem marinen Raum, (v) neue Konzepte zur Sequenzstratigraphie in diskontinuierlichen kontinentalen Sedimentserien, (vi) die Ursachen und die Größenordnung des globalen Anstiegs der Sedimentfrachten im Quartär und (vii) Verbesserungen des State-of-the-Art von Lumineszenz-Datierungen fluviatiler Sedimente. Die Arbeiten in der zweiten Projektphase konzentrierten sich auf die Absicherung des stratigraphischen Rahmens mit zusätzlichen OSL- und TIMS U/Th-Datierungen und dem Aufbau des GIS für die Kernregionen Alpenrhein und südlicher bis mittelrer Oberrheingraben. Die ersten quantitativen Ergebnisse werden vorgestellt, und folgende Arbeitsschritte umrissen.

Bild: Matthias Hinderer

Prof. Dr. Matthias Hinderer

Kontakt

work +49 6151 16-20631