Bundesverband Geothermie ehrt „Jungwissenschaftlerin 2023“

Dr. Leandra Weydt als Nachwuchswissenschaftlerin 2023 des Bundesverbandes Geothermie e.V. geehrt

01.12.2023 von

Im Rahmen des diesjährigen Deutschen Geothermiekongresses wurde Frau Dr. Leandra Weydt für ihre Arbeiten im Bereich der Reservoircharakterisierung vom Bundesverband Geothermie e.V. als „Jungwissenschaftlerin 2023“ ausgezeichnet.

Preisverleihung Bundesverband Geothermie e.V.

Auf dem diesjährigen Deutschen Geothermiekongress, der vom 17.10. bis 19.10.2023 im Haus der Technik in Essen stattfand, erhielt Frau Dr. Leandra Weydt den Preis „Jungwissenschaftlerin 2023“, der alljährlich vom Bundesverband Geothermie e.V. (BVG) ausgetragen wird. Die Auszeichnung erhielt Frau Dr. Weydt für ihre hervorragenden Leistungen in der Reservoircharakterisierung und Potentialuntersuchung tiefer geothermischer Reservoirsysteme in den vergangenen Jahren. Ihre Promotionsstudie behandelte die Charakterisierung von superheißen (>350 °C) geothermischen Reservoirsystemen in Mexiko und zeichnete sich durch die Erstellung einer umfangreichen Gesteinsdatenbank zweier Vulkankomplexe, der detaillierten Untersuchung von hydrothermalen Alterationsprozessen und ihren Einfluss auf die Reservoireigenschaften sowie der Verknüpfung von verschiedenen geologischen und geophysikalischen Datensätzen zu einer verbesserten Reservoircharakterisierung aus. Die methodische Anwendung ihrer Ergebnisse in einem 3D-Dichtemodell hat dabei die Wichtigkeit von umfangreichen analytischen Datensätzen als Grundlage zur Reservoircharakterisierung und -modellierung betont. Ab 2020 forschte Frau Dr. Leandra Weydt mit einem der begehrten Auslandsstipendien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an der Oregon State University (USA). Im Rahmen des EDGE-Projekts (ein internationales Forschungsnetzwerk für die Optimierung geothermischer Bohrungen mit Hilfe von Deep Machine Learning und Cloud-basierter Datenaggregation) analysierte sie Bohrdaten von Hochenthalpie-Reservoirsystemen in den USA und Island. Seit 2022 leitet sie verschiedene Forschungsprojekte, die sich unter anderem mit der 3D-Modellierung und geothermischen Potentialausweisung des Oberrheingrabens sowie der Gesteinscharakterisierung des kristallinen Grundgebirges in Deutschland befassen. In seiner Laudatio würdigte Ernst Huenges, Sprecher des Komitees Ehrungen des BVG, Frau Dr. Weydts Arbeit zudem: „Ihre bisherigen wissenschaftlichen Leistungen werden maßgeblich zur zukünftigen Exploration und Erschließung tiefer geothermischer Systeme beitragen.“

Der Deutsche Geothermiekongress (DGK), zu dem der Bundesverband Geothermie alljährlich die Geothermiebranche aus dem In- und Ausland einlädt, bringt Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zum Wissensaustausch zusammen und ist somit einer der bedeutendsten Kongresse im deutschsprachigen Raum.

Zur Person

Dr. Leandra Weydt schloss ihr Studium 2016 an der TU Darmstadt mit dem Master-Abschluss in Angewandten Geowissenschaften mit den Schwerpunkten Ingenieurgeologie und Geothermie ab. Bevor sie 2017 ihre Doktorarbeit begann, arbeitete Sie als Ingenieurgeologin im Bereich Geotechnik. 2020-2022 war sie Gastwissenschaftlerin an der Oregon State University, USA, und wurde 2022 mit „summa cum laude“ an der TU Darmstadt unter der Betreuung von Herrn Prof. Ingo Sass promoviert. Seit Juni 2022 ist sie in leitender Funktion im Fachbereich Angewandte Geothermie an der TU Darmstadt tätig.

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