
Im oberflächennahen Grundwasser Bad Nauheims sind außergewöhnlich hohe Temperaturen, Salz- und Kohlendioxidkonzentrationen beobachtet worden. Letztere sind auch in der Bodenluft nachweisbar. Das Zentrum dieser Anomalie befindet sich im weltbekannten Jugendstilensemble des Sprudelhofs, in dem aus zwei über 150 Jahre alten Bohrungen kohlendioxidhaltige Thermalsole aus einer maximalen Teufe von 180 m u. GOK gefördert wird. Der Soleaufstieg erfolgt natürlich durch Gaslift. Durch zahlreiche anthropogene Eingriffe in den Untergrund des Sprudelhofes sind in den vergangenen Jahrhunderten die natürlichen Aufstiegswege der Thermalsole, deren Vermischung, Verdünnung und Ausbreitung in den oberflächennahen Grundwasserleitern verändert worden. Durch die Korrosion der Brunnenausbauverrohrung tritt Thermalsole noch im Untergrund unkontrolliert aus den Fassungen aus, das natürliche Vermischungssystem ist reaktiviert worden. Zur Erkundung der Kontamination wurde ein Messstellennetz errichtet. Kernstück bilden Duo-Brunnen, die unabhängige Beprobungen des Grundwassers und der Bodenluft ermöglichen. Für die zwei obersten Grundwasserstockwerke wurden gut übereinstimmende Sole-Grundwasser-Mischungsverhältnisse sowie ein Gradient der Zunahme der elektrischen Leitfähigkeit berechnet.
Projektziel ist die Erarbeitung und Prüfung verschiedene Sanierungsvarianten unter Berücksichtigung einer zukünftigen geothermischen Nutzung der Thermalsole.
Ansprechpartner
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Weitere Informationen
- Laufzeit: seit 2011
- Partner: Stiftung Sprudel Bad Nauheim, Regierungspräsidium Darmstadt – Bergaufsicht, Hessisches Baumanagement (hbm)
- (wird in neuem Tab geöffnet) Erkundung und Herkunft einer geogenen Kohlendioxidkontamination eines Thermalsolebades, Bad Nauheim
- Ausbreitung und Vermischung geogener, kohlendioxidführender Thermalsole in oberflächennahem Grundwasser, Bad Nauheim