
Fakten zum Projekt
Projektmanager: Dr. Tobias Hergert +++ Laufzeit: 01.01.2020 bis 31.08.2021 +++ Projektfinanzierung: DGMK e.V., Hamburg
In einigen norddeutschen Erdgasfeldern sind während der Produktionsphase im Reservoir oder in dessen Umfeld kleine Erdbeben aufgetreten, während in anderen Erdgasfeldern keinerlei Seismizität beobachtet worden ist. In bisherigen Studien (z.B. APIS 1) sind anhand numerischer Simulationen einige Faktoren identifiziert worden, die allgemein das Auftreten kritischer Spannungszustände an Störungen innerhalb des Reservoirs bzw. an dessen Rand begünstigen und sich somit in Erdbebenaktivität äußern könnten. Das DGMK Projekt 825 widmet sich der Frage, ob für einzelne Erdgasfelder tatsächlich ein Zusammenhang besteht zwischen dem Auftreten von Seismizität und den eine Reaktivierung von Störungen begünstigenden geomechanischen Faktoren. Es werden dabei verschiedene Typen von Reservoiren im Norddeutschen Becken, die sich insbesondere durch ihre Untergrundgeometrie und das stratigraphische Alter unterscheiden, betrachtet.
Anhand von generischen Finite Elemente Modellen wird geprüft, wie sich die Entwicklung der Spannung an Störungen im Verlauf der Produktion in den einzelnen Reservoirtypen unterscheidet und ob sich daraus eine Korrelation mit der beobachteten Seismizität feststellen lässt. Die Modellgeometrien orientieren sich dabei an den typischen Gegebenheiten für Rotliegend- und Zechstein-Lagerstätten im Norddeutschen Becken. Die Modellierungsergebnisse dienen zur Quantifizierung einer Bewertungsmatrix, in der für 25 Erdgasfelder mögliche Kontrollfaktoren für produktionsinduzierte Seismizität zusammengestellt werden.