Schweiz SedyMONT-IP3 Projekt

Hochauflösende 3D-Modelle und Chronologie des Illgraben-Schwemmfächers

Antragsteller/in: Prof. Dr. Matthias Hinderer, Dr. Jens Hornung, Prof. Dr. Fritz Schlunegger

Förderung: DFG (ESF-Projekt)

Bearbeiter/in: Daniel Franke

Dauer: 2009 – 2012

Zusammenfassung

Schwemmfächer repräsentieren im Gebirge Ablagerungsgebiete in unmittelbarer Nähe der Liefergebiete. Sie beinhalten Informationen über kurzfristige, wie auch über langfristige Sedimentanlieferungen und Umweltbedingungen (z.B. Klima, Vegetation). Die Nutzung dieser Schwemmfächerablagerungen als Archiv ist jedoch schwierig, da die Sedimentkörper meist einen heterogenen Aufbau aufweisen und nur selten natürlich aufgeschlossen sind. Daher basieren die meisten Untersuchungen auf Oberflächenbeobachtungen und es gibt kaum Studien, die den internen Aufbau eines Schwemmfächers charakterisieren.

Innerhalb des SedyMONT IP3-Projektes (Projektverbund Eurocores-Topo Europe) soll am Illgraben-Schwemmfächer (Schweizer Alpen; 7,5km²) durch sedimentologische Untersuchungen, Datierungen (C14, OSL) und Georadarmessungen ein digitales 3D-Modell des genannten Schwemmfächers entstehen. Diese Möglichkeit bietet sich, da momentan durch den Ausbau der Autobahn A9 die Sedimentschichten in eine Tiefe von bis zu 10m freigelegt werden.

Ziele innerhalb des IP3-Projektes sind:

  • Klärung von Liefergebietsentwicklung und Sediment-Transportmechanismen in der Vergangenheit.
  • Kartierung von Zufuhrkanälen und Verlagerung/Entwicklung von Ablagerungseinheiten.
  • Identifizierung von kurzfristigen Ereignissen und deren Wiederholungsrate und Veränderung über die Zeit.
  • Korrelation von Ereignissen, welche Erosions-, Sedimentations-, Ruhe- oder Verlagerungsphasen anzeigen.
  • Quantifizierung von Sedimentvolumina von Ablagerungseinheiten.
  • Abschätzung der Sedimentmenge, die durch die Rhone abtransportiert wurde.
  • Untersuchung von Kontrollmechanismen der Schwemmfächerentwicklung, durch Vergleiche von Sedimentationstrends mit Klima- und Umweltänderungen innerhalb der Region seit der letzten Eiszeit.
  Name Kontakt
Bild: Matthias Hinderer
Prof. Dr. Matthias Hinderer
+49 6151 16-20631
Bild: Jens Hornung
Dr. Jens Hornung
+49 6151 16-20632