Aktuelles

Aktuelle Nachrichten aus dem Fachgebiet der Angewandten Sedimentgeologie

Geländekampagne Saudi-Arabien November – Dezember 2022

Auf einer fünfwöchigen Geländekampagne des Fachgebiets Angewandte Sedimentgeologie im Gebiet der Layla Lakes wurden mehr als 1200 Proben für die geochemischen und mineralogischen Analysen genommen. Die Beprobung konnte an den steilen Aufschlusswänden nur mit Hilfe von professioneller Kletterausrüstung durchgeführt werden (s. Foto). Die eng geschichteten Sedimente wurden mit verschiedenen Messgeräten untersucht (z.B. Suszeptibilitätsmessung, Gamma-Ray-Messung). Von besonders gut erhaltenen Abschnitten wurden komplette Blöcke aus der Wand geschnitten und aufwändig mit Bauschaum eingeschäumt, um sie für den Transport nach Deutschland für weitergehende Detailuntersuchungen ungestört zu erhalten. Außerdem wurden engmaschig Proben genommen aus denen später Mikrofossilien oder auch Pollen und Sporen von Pflanzen extrahiert werden, die Rückschlüsse auf die Verbreitung bestimmter Lebewesen und damit auch auf das Klima erlauben. Das Alter der Sedimente wird mittels der Radiokarbonmethode bestimmt.

Die ersten Ergebnisse wurden im September 2023 auf „Geo-Berlin 2023“ präsentiert, wo ein Modell der Bildung der Seen präsentiert wurde.

Henri Meinaß gewinnt Posterpreis auf der TSK19 2022

Beim diesjährigen 19. TSK Symposium der Fachsektion Tektonik – Strukturgeologie – Kristallingeologie der DGGV in Halle (Saale) gewinnt Henri Paul Meinaß den 3. Platz im Posterwettbewerb der Konferenz. Das Poster mit dem Thema „Tectonic evolution of the Cadomian wallrock of the Melibokus Pluton (Bergsträsser Odenwald, MGCZ)“ behandelt Inhalte aus seiner Masterarbeit und überzeugte bei der Abstimmung der Konferenzteilnehmer.

https://www.researchgate.net/publication/359244924_Tectonic_evolution_of_the_Cadomian_wallrock_of_the_Melibokus_Pluton_Bergstrasser_Odenwald_MGCZ

Neues DFG-Projekt ist gestartet

DFG fördert ein neues Projekt zur Rekonstruktion der Klima- und Umweltgeschichte im Holozän der Arabischen Halbinsel: „Zwischen der Westwindzone und der Innertropischen Konvergenzzone: ein hochaufgelöstes Paläoklima- und Paläoumweltarchiv holozäner Sedimente der Layla-Seen in Saudi Arabien“. Partner sind Prof. Dr. Antje Schwalb und Dr. Kim Krahn von der TU Braunschweig, Dr. Anna Pint von der Universität Jena, Dr. Philipp Hoelzmann von der FU Berlin und das GFZ.

Im März 2022 fand bereits eine erste Erkundung der Layla Lakes statt. Die Hauptgeländearbeit ist für November 2022 geplant. Das Projekt wird von Anastasyia Oepen im Rahmen ihrer Dissertation bearbeitet. Weitere Informationen zum Projekt auf dieser Webseite siehe unter der Rubrik „Forschung“.

Promotions-Abschluss M.Sc. Adrian Linsel

Am 20.4. verteidigte Herr Adrian Linsel erfolgreich seine Doktorarbeit mit dem Titel „Subsurface characterization by means of geovisual analytics“. In seiner Promotion entwickelte Herr Linsel eine open-source-Plattform zur Reservoircharakterisierung, die in vier internationalen Publikationen einem weiten Fachpublikum bekannt gemacht wurde.

Herr Linsel bearbeitete eines der zentralen Probleme prognostischer Untergrundmodellierungen in Zeiten stetig wachsender Datenmengen: Wie kann neues, valides und nutzbares Wissen zur Bewertung von Untergrundpotenzialen aus großen Datenbanken mit geowissenschaftlichem Kontext optimal extrahiert und verwertet werden?

Hierzu wurde von ihm ein interaktives, quelloffenes visuelles Wissensfindungssystem mit Datenbankanbindung entwickelt, mit dem geowissenschaftliche Datensätze verwaltet und semi-automatisiert prognostische Untergrundmodelle entwickelt, validiert und optimiert werden können. Solch ein quelloffenes System fehlte bislang innerhalb der geowissenschaftlichen Forschungsgemeinschaft. Das System basiert auf dem Prinzip der Wissensfindung in Datenbanken und implementiert ausgewählte Aspekte aus der Disziplin der visuellen Analytik. In einem Benutzer-Maschine-Kreislauf können Domänenexperten statische und dynamische Untergrundsysteme modellieren, um neues Wissen zur Beurteilung von Geopotenzialen aus vorhandenen Datensätzen zu extrahieren. Das System stellt hierfür moderne Algorithmen der Geostatistik oder des Data Mining zur Verfügung. Das mehrschichtige, modulare Softwaresystem besteht aus lokalen und zentralisierten Datenbanken, einer graphischen Benutzeroberfläche und einer Geschäftslogik.

Die Publikationen sind:

Linsel, A., Wiesler, S., Haas, J., Bär, K. and Hinderer, M. (2021): Accounting for Local Geological Variability in Sequential Simulations—Concept and Application. International Journal of Geo-Information, Special Issue: Uncertainty Modelling in Spatial Data Analysis.

Linsel, A., Bär, K., Haas, J., Hornung, J., Greb, D.M. and Hinderer, M. (2020): GeoReVi: A knowledge discovery and data management tool for subsurface characterization. SoftwareX, Elsevier.

Linsel, A., Wiesler, S., Hornung, J., Hinderer, M. (2020): High-resolution analysis of the multidimensional characteristics of sandstone media on the lithofacies scale. Solid Earth.

Das Fachgebiet der Angewandten Sedimentgeologie gratuliert herzlichst Adrian Linsel.

Dr. Laura Stutenbecker erhält den Athene Preis für Gute Lehre

Laura Stutenbecker erhält im Jahr 2020 den Athene Preis für Gute Lehre im Fachbereich 11, gestiftet von der Carlo und Karin Giersch-Stiftung. Sie erhält den Preis „für das hervorragende und lückenlose Umsetzen der Lehre in digitale Formate“ für ihren Kurs „Sedimentpetrographie und Provenienzanalyse“. Der Kurs findet auch im Sommersemester 2021 hauptsächlich digital statt.

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Neues Provenienz-Projekt im DFG SPP „Mountain building processes in 4D”

Ein Projektantrag von Dr. Laura Stutenbecker, in Zusammenarbeit mit Dr. Christoph Glotzbach and Prof. Dr. Todd Ehlers (Universität Tübingen) im DFG Schwerpunktprogramm „Mountain building processes in 4D” wurde zur Förderung ausgewählt. Das Projekt soll Ende 2020 anlaufen und hat zum Ziel, klimatische und lithosphärische Veränderungen im sedimentären Archiv der alpinen Vorlandbecken zu identifizieren. Dazu soll eine Kombination von Techniken aus der Provenienzanalyse sowie der Geo-Thermochronologie angewandt werden.

Im Rahmen dieses Projektes übernimmt Daniela Krieg als neue Doktorandin einen Teil der Forschung. Wir wünschen Ihr hierbei viel Erfolg und einen guten Start!

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Hier geht es zur komplementären Webseite des DFG

Start interdisziplinäres DFG-Projekt zur mittelalterlichen Gewässerverschmutzung

Ende 2020 startete das neue vom DFG finanzierte Projekt „Auswirkungen mittelalterlicher bis frühneuzeitlicher Stadtentwicklung auf Gewässer am Beispiel von Bad Waldsee“ im Fachgebiet der Angewandten Sedimentgeologie. Das DFG-Projekt Bad Waldsee hat zum Ziel die Auswirkungen einer mittelalterlichen bis frühneuzeitlichen Stadtentwicklung auf Gewässer am Beispiel von Bad Waldsee im Zeitraum von 1200 bis 1800 zu klären. Hierbei stehen die langfristigen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt im Vordergrund.

Ein interdisziplinäres Forschungsteam, bestehend aus Geo-, Bio- und GeschichtswissenschaftlerInnen, wurde zusammengestellt, um zeitlich hochauflösende Diatomeen und Pollenanalysen sowie geochemisch-sedimentologische Untersuchungen an den vorhandenen Sedimentkernen des Stadtsees durchzuführen und mit Informationen aus historischen Schriftquellen gezielt zu kombinieren. Das Projekt läuft in Kooperation mit der Universität Tübingen, TU Braunschweig, dem GFZ Potsdam und dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg.

Im Rahmen dieses Projektes übernimmt Kristin Haas als neue Doktorandin den sedimentologisch-umweltchemischen Teil der Forschung. Wir wünschen Ihr hierbei viel Erfolg und einen guten Start!

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Hier geht es zur komplementären Webseite der Uni Tübingen

Hans-Cloos-Preis 2020 für Dr. Laura Stutenbecker

Frau Dr. Laura Stutenbecker erhält den Hans-Cloos-Preis des Jahres 2020 der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV) für ihre Forschungen auf dem Gebiet der Provenienzanalyse klastischer Sedimentsysteme.

Die Arbeiten von Frau Dr. Laura Stutenbecker stellen einen herausragenden Beitrag zur Interaktion klimatischer und tektonischer Prozesse dar, die mithilfe innovativer sedimentologischer Methoden beantwortet werden. Ihre interdisziplinären Forschungsergebnisse beruhen auf der von ihr betriebenen Weiterentwicklung der Schwermineralanalyse, wobei sie mit der Granatchemie neue Einblicke in die Exhumationsgeschichte der Alpen gewinnen konnte. Es gelingt Frau Stutenbecker, verschiedene Ansätze geowissenschaftlicher Untersuchungen zu kombinieren und neue Wege aufzuzeigen.

Mit dem Hans-Cloos-Preis ehrt die DGGV eine außergewöhnlich selbstständig und innovativ arbeitende Nachwuchswissenschaftlerin, die sich auf ihrem Gebiet auch international bereits einen Namen gemacht hat.

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Prof. Dr. Matthias Hinderer wurde bei der DFG-Gremienwahl 2018 für das Fachkollegium 314 Geologie und Paläontologie bis 2023 wiedergewählt

Das Fachgebiet der Angewandten Sedimentgeologie gratuliert herzlichst Prof. Matthias Hinderer und wünscht Ihm auch für die nächsten Jahre viel Erfolg bei der Ausübung.

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IAS Postdoctoral Research Grant 2018 für Dr. Laura Stutenbecker

Dr. Laura Stutenbecker hat erfolgreich die Forschungsförderung für Postdocs der International Association of Sedimentologists (IAS) eingeworben. Der Titel des Projekts lautet „Dating the onset of sediment supply from the crystalline basement massifs through detrital garnets in sediments of the Swiss foreland basin“.

Das Fachgebiet der Angewandten Sedimentgeologie gratuliert herzlichst Dr. Laura Stutenbecker und wünscht Ihr viel Erfolg auf Ihrem Weg.