Unterwasser-Georadar

Die "Hügelis", Unterwasser-Monumente in Form von Hügelketten am Schweizer Bodensee-Ufer, haben in den letzten Jahren ein immenses mediales Echo erfahren. Die Entwicklung des Unterwasser-Georadar der AG-Sedimentologie hatte hierbei einen großen Anteil. Durch die hochaufgelöste Strukturerkundung konnte nämlich eindeutig nachgewiesen werden, dass dieses monumentale Bauwerk ca. 3500 Jahre vor Chr. von Menschenhand aufgeschichtet wurde. Aber höchstaufgelöste Sedimentstrukturen sind auch die Grundlage limnischer Sedimentologie, die mit diesem an der TU gebauten Gerät erstmals möglich sind und ganz neue Forschungsperspektiven in der Klima- und lakustrinen Sedimentdynamik ermöglichen.

Im Rahmen des EU-Projekts 'HyMoBioStrategie' wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Seenforschung in Langenargen (Bodensee) ein Georadarsystem der Fa. GSSI so verändert, dass es Unterwasser, momentan bis 10m Tiefe, einsetzbar ist. Die Weiterentwicklung läuft gerade. Damit wurde es erstmals weltweit möglich, lakustrine Sedimente bis 3m unter Seeboden höchstaufgelöst zu untersuchen. Diese Strukturanalysen führten zu einem völlig neuen Bild der lakustrinen Strömungsdynamik und den daraus resultierenden Sedimentverteilungsprozessen. Auch unter Wasser liegende archäologische Fundstellen konnten mit diesem System untersucht werden und führten im Fall der „Hügelis“ am Schweizer Bodenseeufer zu sensationellen Erkenntnissen mit einem entsprechend medialen Echo.

Bild: Jens Hornung

Dr. Jens Hornung

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